Ein Gedankenexperiment zum Nachmachen

Es darf ruhig einmal gesagt werden, das Vera F. Birkenbihl stets meine persönliche Lieblingsdozentin war. Mit ihrem messerscharfen Humor, ihrem herben Charme und ihrer unvergleichlich Schlagfertigkeit hat sie ganze Auditorien in ihren Bann gezogen. Sie war eine Speakerin, bevor der Begriff im modernen Sinn überhaupt erfunden war. Ihre Themen um Rhetorik, Psychologie und Kommunikationstraining hat sie häufiger unterhaltsamer transportiert als eine Quizshow am Samstagabend, ohne dabei auch nur einen Hauch von Anspruch einzubüßen.

In einem ihrer Vorträge erwähnte sie einmal eine Art Gedankenexperiment, das ich meinen Klienten gerne mit auf den Weg gebe, und das geht so…

Nimm dir ein weißes Blatt Papier, einen Stift und 15 Minuten Zeit ohne jegliche Ablenkung. Setz dich an einen Tisch und schreibe für die gesamten 15 Minuten jeden Gedanken auf, der dir in den Sinn kommt. Wenn du das Gefühl hast, dir fällt nichts ein, dann schreibe im schlimmsten Fall 15 Minuten lang “Mir fällt nichts ein!”.

Am nächsten Tag nimm dir wieder 15 Minuten Zeit und den gleichen Zettel und nun schreibe jeden Gedanken auf, der dir zu den Gedanken der gestrigen 15 Minuten in den Sinn kommt und schreibe ihn auf.

Das ist ein gutes Training um die eigenen Gedanken zu visualisieren, ein Bewusstsein für sie zu entwickeln, sie zu analysieren, sie vielleicht im Laufe des Tages mit anderen zu spiegeln und dadurch häufig eine Art Metaperspektive zu gewinnen.

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Gelassen bleiben in schwierigen Zeiten.

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Endgegner Angst